Im Alexa-Ranking für Antville, das derzeit übrigens im 3-Monatsschnitt auf 26.757 der Alexa-Weltrangliste steht, scheint das Girlscamp auf - als eine der Sites, die Antville-User besuchen (mit ~1%). Nochmal zum Auf-der-Zunge-zergehen-lassen: Das Girlscamp scheint in der einer Weltrangliste auf.

Und warum ist das ein Grund zur Freude? Das Girlscamp gibt es nicht, weil ich damit eine Quotenmaschine betreiben will. Auch nicht auf künftige Profite hoffe, die durch Traffic begünstigt würden. Eigentlich könnten mir Besucher wurscht sein, ich würde die kleinen Geschichten, die an mein Leben streifen, auch einfach so reintippen und damit unverbindlichen Kontakt zu sehr wenigen (quantitativ bedeutungslosen), aber sehr wertgeschätzten (qualitativ sehr wichtigen) Menschen halten. PageImpressions, Visits und Unique Users bleiben immer noch auf Berufliches beschränkt.

Es muss etwas anderes sein. Kürzlich fand ich ein nicht an mich gerichtetes E-Mail im Drucker, das ich natürlich gelesen habe ;-). Es ging um "Warum bloggt man" und die These, dass sich im öffentlichen Schreiben die Sehnsucht ausdrücke, sich aus der Bedeutungslosigkeit zu heben. Im Zusammenhang mit der oberflächlichen, aber doch aufgeflammten Freude "mich selbst" auf einer Rankingsite zu entdecken, macht das umso mehr Sinn. Und das, obwohl ich genau weiß, warum ich dort überhaupt aufscheinen könnte: Beim Alexa-Associate Google findet die Maschine halt sehr oft das Girlscamp, wenn User Antworten auf "Schlucken Frauen gerne Sperma" und ähnliche Fragen suchen. Mit mir hat das also nichts zu tun ...

Nachsatz zu Haupt's Weltmachtssager RAU-Kommentar im Print-Standard. Leider nicht direkt linkbar, aber Betablogger kann scannen ...

Der Titel dieses Eintrags ist verwirrend. Denn über "About Schmidt" ist eigentlich nur zu sagen, dass dieser Film der längste Werbespot der Welt für Kinderpatenschaften ist (Jack Nicholson spielt gut, ok, aber der Rest gähn).

Und für den zweiten Teil des Titels reicht der Platz hier oder mein Hirn in mir oder meine Beschäftigung mit dem Thema eigentlich nicht aus. Aber es häufen sich die Indizien, dass wir in einer irren Welt leben. Ja, ich habe Freunde, die nicht für dasselbe Unternehmen arbeiten wie ich. Und sogar welche, die ganz andere Lebensumstände haben als ich. Alle spüren dasselbe: Irgendwas ist irre. Irgendwas macht alle wahnsinnig.

Mein Sitznachbar von 10.00 bis 18.00 Uhr lässt sich von McLuhan inspirieren und meint daher: 40 Jahre nach Einführung des Fernsehens ist es kein Wunder, dass alle überschnappen. Etwa 150 Jahre bräuchte ein Medienwechsel bis ihn die Menschheit verdaut hätte. Das sei bei Print ganz genauso gewesen ...

Das sei der Grund, weshalb es diese Endzeitstimmung gebe - die Sorge knapp Zwanzigjähriger um ihre Pensionen etwa, das Gefühl, es bleibe für niemanden nichts mehr übrig, am wenigsten für einen selbst, jeder werde zu kurz kommen und das an allem.

Da kommt die Meldung gerade Recht, dass Forscher eine Hirnprothese entwickelt hätten. Sie könne Probleme mit dem Hippocampus ausbügeln, und damit wieder für Gefühle und ein funktionierendes Langzeitgedächtnis sorgen. Eh klar: Die ethischen Stimmen kommen wieder - alles ganz nachvollziehbar - denn durch den Chip im Kopf könnte sich die Persönlichkeit ändern oder - oh Schreck - man sich an Dinge erinnern, an die man sich lieber nicht erinnern wolle. Letzteres kenne ich aber eigentlich ganz gut ;-))

Hat Betablogger Recht damit, dass Haupts neuester Sager einen Rücktritt wert wäre?