Live vom Kirchentag in Berlin


Alleine ist man nie in Berlin, aber so voll ist es auch selten. Die Hauptstadt unserer Nachbarn ist überströmt von Christen, die teilweise in Zeltstädten im Tiergarten wohnen. Ökumenischer Kirchentag nennt sich das und war dem Papst Anlass genug, den Katholiken das gemeinsame Einnehmen der Hostie am protestantischen Abendmahltisch zu verbieten. Die taz kommentierte bissig wie immer und lieferte zu Christi Himmelfahrt ein ganzes Buch Kirchentagssonderseiten. Der Tagesspiegel krönte seine Titelzeile sogar mit einem Heiligenschein in schmuckem Blau. Bei soviel Aufmerksamkeit musste ich einfach zum Brandenburger Tor und mir das mal ansehen (Und: Links gibt es nicht, weil mich das lahme Modem hier fertig macht).

Wir latschen also durch die Gluthitze unter den Linden. Sonnenmilchgeruch wie im Freibad, trotzdem haben die meisten die zartrosa Färbung von frisch gekochten Hummern. Ich habe wegen der Hitze ein kuttenartiges graues Kleid an und falle nicht weiter auf. Ja, einige der ungebundenen, rosafarbenen Religiösen zwinkern mir sogar zu. Der Platz vor dem Dom wird beschallt von Dire-Straits-Hadern - Knopfler-Sound gefällt den jungen Christen immer noch. Oder nicht? Haben sie vielleicht deshalb unter dem strahlenden Blick so einen leicht bitteren Ausdruck?

Woher kommt der? Wenn Synta bei mir wegen übertriebener Glücksgefühle schon etwas vermutet, was die Juden "Hasara be-Tshuva" nennen (nämlich eine Rückkehr zum Glauben), dann weiß ich, dass sie schon lange nicht mehr auf einem Kirchentag war: Glücklich wirkten auf mich dort nicht mal die stillenden Mütter auf der Wiese. "Denen ist Berlin zu groß", sagt meine Begleitung, "die kennen sich hier einfach nicht aus." ... "Und wahrscheinlich gibt ihnen die Hitze den Rest". Ich habe mir schon mehr happy vibes erwartet. Warum gibt es die nicht, in der Geborgenheit des Glaubens? Warum viel eher am Einkaufssamstag? Oder bei Starbucks, wenn der Frappucino endlich fertig ist?

Und noch eine Frage: In einer Band von Schwarzafrikaner, die mit Trommelrhythmen rockten, war ein schwarzer Albino. Das heißt, schwarz war er nicht, aber er hatte denselben Gesichtsschnitt wie seine Bandkollegen, bloß weißes Haar und Wimpern und sehr rosa Teint. Gibt es das? Oder war es einfach ein Schwede?


 
 

die gibt es, schwarze albinos. in irgendeinem film spielte auch mal einer mit. ich habe auch mal einen menschen in südamerika gesehen, der hatte helle haut, einen gesichtsschnitt wie ein schwarzer, grüne augen und rotblondes krauses haar. und das war nicht gefärbt. sah sehr ungewohnt aus.

und du hast dir echt den kirchentag gegeben. ich habe da ja nicht so viel mitbekommen, gestern einige berucksackte isomattenträger, mehr nicht. die taz hatte ganz gute artikel, gell?

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Einmal kurz durchgelatscht

Das hat eh gereicht. Gerade eben hat Sophie die Tabu-Zonen definiert: Bahnhof Zoo geht heute nicht (Fußball neben den Christen). Eh leicht, die Kirchentagsorte zu identifizieren: Netterweise sind alle Veranstaltungsorte mit einem riesigen, orangen´, fliegenden Donut gekennzeichnet ... Obwohl ich zugeben muss, dass nicht alle Veranstaltungen uninteressant sind - gerade werden die besten Tipps auf Radio Multikulti durchgegeben ... (ich finde ja immer noch "FM4" ist ein besser Radio-Name als "Multikulti") ...

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Also doch "Hasara be-Tshuva"!

Wobei mich ja gleich rechtfertigen möchte - völlig idiotisch, aber trotzdem: Noch vor Kurzem war ich beim Katholikentag. Auch in Berlin. Vor Kurzem? rechne, rechne Naja, die Zeit vergeht mal wieder unerwartet schnell: Es war im Jahr 1990.

Nun, vielleicht zählt, dass ich vorgestern noch bei einer Podiumsdiskussion zum Thema "Heilige Kriege aus der Sicht der Religion" war... Nicht wirklich interessant, der Christ hat über die Liebe Gottes gepredigt, die Muslimin war sehr nett und mit unserem Ethikbeauftragten "in der Rolle des Atheisten" habe ich mir anschließend noch City of God angeschaut. Absolut sehenswert. Mehr noch: Der beste Film, den ich dieses Jahr gesehen habe.

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Du??

Ich halte das Thema Religion für extrem interessant und kenne auch kaum eines, dass sogar die, für die es die religiöse Zentralfigur nicht gibt, so heftig diskutiert wird (bloß nicht hier und jetzt, weil das Modem echt lahm ist :-((). Noch nicht eingerechnet "das Universum" und die "Bestellungen" im selbigen.

Die Beschäftigung mit diesem wichtigen und die Gesellschaft, selbst den atheistischen Teil, prägenden Thema macht einen ja noch nicht zum Fundi!

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Der Fundi-Vorwurf

kommt jetzt aber nicht von mir. Da ließe sich jetzt natürlich trefflich drüber psychologisieren, warum Du Dich jetzt des Fundamentalismus' angeklagt fühlst...;-)

Um meine Vorurteile bezüglich Unachtsamkeit-mit-der-Welt-weil-es-eh-noch-etwas-darüber-hinaus-gibt zu aktivieren, reicht es schon, "normal" religiös zu sein...

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Ich meinte eher Dich, Synta!

Ich habe das eher als Selbstanklage verstanden ;-)), weil Du soviele Beispiele angeführt hast. Ich wollte Dich nur beruhigen, dass Du Dir keine Sorgen machen sollst!

Das mit der Unachtsamkeit - ich finde eher auch Rücksichtslosigkeit - ist mir immer wieder bei sehr religiösen Menschen aufgefallen. Sie üben Klavier, wurscht, ob die Nachbarn schlafen wollen oder nicht - und das steht pars pro toto für alles. Wahrscheinlich reicht es, fromm zu sein, alle Regeln zu befolgen. Darüber hinaus kann man tun, was man will. Oder?

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Ah, jetzt kapiere ich es...

...na, dann war es ja quasi eine entlastende Botschaft, die Du mir geschickt hast. Danke Dir;-))

Und bezüglich der Unachtsamkeit: Es ist doch erschreckend, wie gut es tut, wenn die Menschen, die einem lieb sind, ähnlich denken wir man selbst... Jawoll, rücksichtslos sind sie, die religiösen Menschen.

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Gern geschehen, Synta ...

Was das glücklich sein anlangt, denke ich mir, ist es eigentlich egal, wie man diesen angenehmen Zustand erreicht - außer er zerstört den Körper.

Glaube, Religion, Kirche - das sind alles ganz unterschiedliche Begriffe. Und ich bin überzeugt, dass Glaube besser als Hoffnung ist. Aber Kirche ... und Religion ...? Daher kommt die Rücksichtslosigkeit eher, meine ich.

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in jamaica

sagte ein freund der dort war, gibt es ein tal, wo die pigmentlosen in der überzahl seien. der berühmteste schwarze albino ist <a href="www.rasrecords.com"target="_blank">Yellowman, der unlängst trotz leberkrebszerfressenem körper eine formidable tour auch durch österreich gemacht hat

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is really very good. We've tried it. More recipes please!!!  ...
by StefanL @ 11.03.18, 07:27

Fantastico


Ich bin weit weg und das girlscamp hat ein neues Rezept. Damit habe ich schon gar nicht mehr gerechnet. Werde ich ehebaldigst ausprobieren. ;)  ...
by StefanL @ 13.02.18, 07:38

Alphabetische Übersicht ...


A Avocado-Shrimp-Salat Asiatischer Eintopf B Birnen-Cranberry-Tarte Butterscotch Brownies C Cheesecake E Empanadas mit Huhn Erdbeerknödel F Fleischdukaten mit oder ohne Pinienkerne G Gebratene Hühnerkeulen mit Kartoffeln Gedämpfter Fisch mit Gemüse Gelbe-Rüben-Risotto H Huhn in Granatapfelsauce (mit Safran-Mandelreis) Huhn mit Fenchel und Zwiebel Hühnerleber auf Salat Hühnerleberaufstrich Hummus K Karamell-Honig-Kekse Karottenschnitten mit Cream Cheese Frosting Karottensuppe mit Ingwer und Orange Knoblauchhuhn Kräutertorte oder Kräutertortilla L Lamm mit Quitten Lebkuchenkonfekt mit weißer Schokolade Linseneintopf M Maroni-Nockerl (Spätzle) Mayonnaisesalat, urgut Melanzani-"Salat" - Babaganoush Mirsa Ghasemi - persische Melanzani mit Tomaten,... ...
by Goldchen @ 06.02.18, 10:44

Sesam-Crunch


Ich liebe diese Sesam-Süßigkeiten, diese flachen knusprigen Honig-Karamell-Scheiben mit sehr viel Sesam drin. Gute Nachricht: Sie sind sehr einfach selbst herzustellen. Zutaten: 3 EL Zucker 2 EL Honig Spritzer Zitronensaft ca 100 Gramm Sesam Prise Natron Zubereitung Backpapier mit sehr wenig Pflanzenöl einreiben. Zucker, Honig und Zitronensaft in einen Topf geben und bei Mittelhitze erwärmen, bis sich der Zucker... ...
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