science.ORF.at berichtete über die Proteste deutscher Orientalisten gegen die Berichterstattung über die Terroranschläge. In der Protestnote heißt es unter anderem:

"Bevor man auf Grund der aktuellen Ereignisse den Menschen in den islamischen Ländern ihre Würde abspricht und die Taten einiger Extremisten als generellen Angriff auf Freiheit und westliche Zivilisation bezeichnet, sollte sich die westliche Nahostpolitik verstärkt darum bemühen, in den islamischen Ländern die Bedingungen für ein würdevolles Dasein in Wohlstand und Freiheit zu schaffen."

Freiheit heißt dann nicht unbedingt (nur) Demokratie, sondern für mich auch, sich auf andere Traditionen als Maßstab für die Zivilisiertheit einer Gesellschaft zu berufen. Um eine Gesellschaft zivilisiert zu nennen, müssen einige Dinge erfüllt sein, die auf der ganzen Welt gleich sind. Das ist zum Beispiel die Organisation eines Gemeinwesens o.ä., nichts Inhaltliches. In der bisherigen Diskussion, die ich so im Fernsehen sehe, werden aber meiner Ansicht nur Argumente für die (zumindest tendenzielle) Nicht-Zivilisiertheit der arabischen Welt vorgebracht, die völlig von der westlichen Weltsicht geprägt sind. Zum Beispiel die Anwendung der Scharia, des religiösen Gesetzes. Gebräuche, die wir im Westen als Beweis unserer Zivilisiertheit sehen, gelten im Osten wieder als barbarisch.

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