Kleine Werbepause (high! 15 MB) (oder hier die kleinere version) So viel bunt macht warm ums Herz - an diesem grauen Tag. So schön auch die Musik von José Gonzalez

Ich kann den Ton der Fernsehübertragung (Militärparade, live auf ORF2) kaum hören, denn ich erlaube mir, gleichzeitig zu lüften. Bereits in der Wanne schlug das Wasser Wellen (sic! ich bewegte mich nicht) und die Wand schien zu zittern, als die Austrian Airforce zeigte, wie laut und tief sie fliegen kann.

Jetzt schau ich fern und frag mich: Wo bin ich? In Moskau? Im Krieg? In einer Zeitmaschine? Und wär's vielleicht auch ein bisschen dezenter gegangen. Wie früher? Äh, wie in den vergangenen Jahren? Denn ganz früher sah das Volk ja auch dern die zackigen Brigadiere im Gleichschritt (übrigens: mir kommt vor, die TV-Soldaten latschen mehr ..). Wie war das noch? Frau Stenzel, frisch aufgebackene Bezirksvorsteherin von Wien Central, wollte doch etwas gegen die "Eventkultur", unter denen die "City-Bewohner" leiden, unternehmen. Da hätten Sie sich ja, heute schon bewähren können, Frau S.

Anwar as-Sadat wurde während einer Militärparade von einem Fanatiker erschossen. Das wünsche ich unserer p.t. Bundesregierung selbstredend nicht. Aber gehörige Muskelschmerzen vom Dauerapplaudieren. Das woll!

Nachtrag: Abspann der Live-Übertragung. Freude schöner Götterfunken, warmbeleuchtete Werbespotszenen für "unsere" Soldaten ... Hilfe!!! Wir haben doch eh kein Berufsheer mit Recruiting-Schwierigkeiten (wie die USA), was soll das ?? Freuen wir uns doch, dass wir den Luxus erleben, dass das Heer zu einer sportlichen Truppe von Hilfeleistern geworden ist. Was soll hier glorifiziert und in die Mitte gerückt werden?

In Indien suchen die Eltern die Braut für ihren Sohn. Oder umgekehrt. So verlangt es die gottgewollte Ordnung. Paare werden im Himmel zusammen gestellt und auf Erden von ihren Eltern zusammen geführt. Mehr als 90 Prozent aller indischen Ehen werden so geschlossen. Anders wäre es auch kaum möglich, das Kastensystem zu bewahren, denn es ist fraglich, ob die romantische Liebe immer ausgerechnet in den eigenen "family background" fallen würde. Nun aber gibt es im Subkontinent, der die höchste Zahl an Software-Technikern hervorbringt, einen zusätzlichen Weg für Eltern, an Bräute zu kommen: Trara - das Internet. Würde es das WWW noch nicht geben, wäre es vermutlich allein schon für diesen Zweck erfunden worden: die Heiratsbörse.

Was daran aber wirklich aufregend ist - das liest man aus den "Success Storys": Es ist eine Art Umgehung der streng arrangierten Ehe. Während im komplett traditionellen Set up sich die Paare oft erst am Tag der Eheschließung begegnen, können sie sich online erstmal virtuell betasten. Mails schreiben, telefonieren, chatten, und sich vielleicht sogar mal treffen. Selbstredend lohnt sich für den europäischen Ethno-Voyeur auch ein Blick in die Profile: Dort gibt es genaue Angaben zu Wohnort, Staatsbürgerschaft, Religion, Vegetarismus und natürlich Kaste und Unterkaste.

Auch in den arabischen Ländern wird die strikte Geschlechtertrennung durch das Internet durchbrochen. Arabische Teenies rüschen sich für den Chat über MSN Messenger eigens auf, stylen die Haare mit Gel und ziehen sich was fesches an, um dann mit kichernden "Girls" in Beirut oder Kairo mit Webcam zu plaudern. Kaum ein arabisches Internetcafe kommt ohne Cam und Headset aus. Wofür wohl? Klar: Flirten, flirten, flirten. Wohin das führen wird? Ich nehme an, zur Verbreitung der Idee der romantischen Liebe auch im arabischen Raum. Zur Entmachtung der Eltern und der Familie bei der Wahl des Lebenspartners.

Ich koche nicht nur, ich les' manchmal auch einen Roman. Derzeit einen wirklich guten: Nicole Krauss, "Die Geschichte der Liebe".

Gratis-Hotspots auf Helge's Log.

Auch eine Möglichkeit, seine Ehe zu verarbeiten: die Hausfrauenrevolution von Marie Theres Relin, Tochter von Maria Schell, vielleicht bald Ex-Frau von Franz Xaver Kroetz. Kein hübsche Website, aber vielleicht wirkt sie?

Ich fahre jetzt nur noch Fahrrad.

Klingt vielversprechend: Piknik - Gratismusikfestival. Heute von 17.00 bis 23.00 Uhr. Und dann noch die drei kommenden Donnerstage.

Am Wochenende war ich in einer großartigen Ausstellung: Massimo Vitali im Linzer Lentos. Die Bilder auf der Website sprechen leider nicht für sich. In Wirklichkeit sind es riesige C-Drucke auf Plexiglas mit einer unfasslichen Schärfe und sehr eigenartigen Lichtstimmungen. Wenn das mal in einem Museum in Eurer Nähe zu sehen ist, lasst Euch das nicht entgehen!

Riesenmaschine - sogar das strenge Goldchen ist manchmal in lautes Gelächter ausgebrochen. Immer wieder was neues dort - und genug ältere (zeitlose) Beiträge zum Rumstirln.

Die besten Fotos von der Abenteuerreise in den Osten sind ausgesiebt, runtergerechnet, online. Unbedingt "next page" am Seitenende klicken, denn manche der schönsten Momente kamen erst im Lauf der Reise. Für Erklärungstexte auf den ALT-Text warten (mit der Maus auf dem Bild bleiben).

Sophie, Stefan, Monika, Florian und ich sind mit dem Bus (und dem 50 Personen starken Wiener Jüdischen Chor) durch die Westukraine und durch Moldawien gefahren. Florians Mobilblog. Florian hat - wo immer mobiler Datentransfer möglich war - Fotos in sein Mobilblog gestellt plus ein paar treffende Worte.

und schließe mich vollinhaltlich an.

Konstanze Wagenhofer, Wien.

Und ja, ich veröffentliche das als Text. So hat man's mit Google (oder einem vergleichbaren Produkt) leichter. Und: Ich bin 1969 geboren, 177 cm groß, zahle pünktlich Steuern und Rechnungen. Ich sehe sehr gut aus und schreibe ein Weblog für andere möglichst gut aussehende Menschen. Die meisten von meinen geschätzten gut aussehenden Lesern und Leserinnen kenne ich persönlich. Ich stehe am Tag der Veröffentlichung natürlich zu meiner Meinung. Die kann sich aber - wie bei allen Menschen, die zum Lernen neigen - im Laufe von Stunden/Tagen/Wochen/... auch ändern. Bei widersprüchlichen Einträgen gilt also der jeweils jüngste. Blattlinie gibt es nur soweit als es im Leben junger gut aussehender Frauen eine Linie gibt. Denn darum, was ebendiese Gruppe von Menschen so beschäftigt und ihnen durch ihren hübschen Kopf geht, geht es hier auf dem Girlscamp. Manchmal nicht viel, wie man in letzter Zeit beobachten kann ;-))

Dank der guten Toblerone weiß jetzt auch das Goldchen, wie man sich offenlegt: Tobis Anleitung. Das Steckenpferdchen hüpft's vor.

Mir ist ja schon vor einiger Zeit die Lust am Schreiben vergangen. Schad' eigentlich, könnt so witzig sein. Die Offenlegung wird da eher nicht das probate Gegengift sein - wie auch Tobi schreibt. Zwar ist es auch für den untalentiertesten Googler dank selbst stilisierter "Aufdecker" ein Leichtes, die wahre Identität des berühmten Goldchen zu enthüllen (samt Namen und Arbeitgeber), aber sich hinter einem halbtransparenten Nickname zu verstecken, ist bei manchen Formulierungen schon ein Katalysator des Muts.