Don't ask, what I can do for you, ask, what you can do for me.

Nachtrag zum Klassiker Der abgewandelte, bewährte Klassiker ist KEIN Hilferuf! Kein "habt Gnade mit mir"- oder "seid ausnahmsweise mal lieb zu MIR"-Appell. Nur um Missverständnissen vorzubeugen ... Das "I" bezieht sich natürlich schon irgendwie auch auf mich. Aber ganz genauso auf jeden anderen (z.B. von Euch). Je nachdem, wer es sagt, ändert sich der Bezug zum "I" und zum "you", klarerweise. Heißt anders: Vielleicht bist Du "I" und ich "you" - oder ganz andere Leute besetzen beide Rollen.

Es geht hier grundsätzlich um die Frage, ob in diesem Zitat eine Empfehlung steckt, die lohnt, angewendet zu werden.

Music's in the Air ...

Jetzt kommt Wind in die Sache (Achtung: Wortspiel! bruhaha): Manchmal erreicht man durch mutige Geständnisse etwas. Zum Beispiel die Bestellung eines Mobilklos. Eine Kollegin gab zu, während der Live-Show ins Gebüsch rundum geflohen zu sein, der Weg zum Klo ist einfach zu lang. Das war auch schon das Ende der Diskussion: Wurscht, ob eklig oder nicht, ein Klo wird endlich geordert, versprach der blonde Gesamtprojektleiter. Denn sogar 'ne Online-Redaktion muss live voll da sein (mal abgesehen davon, dass sich vielleicht mal die Nachbarn beschweren könnten). Und das Argument, dass so ein Mobilklo wahnsinnig grauslich ist, was soll denn das? Die, denen graust, dürfen ja gerne weiter in die Stockwerke des Hauptraumschiffs joggen. Für uns Orientalisten ist so ein Plastik-WC nicht mal eine Herausforderung ...

Sex Über 40 ruhig im Bett titelt heute ORF.at. Oh Schreck! Doch dann lese ich im Artikel: "Nur etwa 50 Prozent der Menschen zwischen 40 und 80 haben mindestens vier Mal Sex im Monat".

Ok, noch mal langsam zum Mitschreiben: Die Hälfte aller 40 bis 80-Jährigen haben vier (=4) Mal Sex im Monat. Also zuerst einmal: Vier Mal ist mehr als 0 Mal, können da noch alle folgen? --> 4 x/Monat = 1 x/Woche. Bei den 40 bis 80-Jährigen sind auch noch einige dabei, die weit über 65 sind. Ab 75 schläft das Interesse an Sex doch bei vielen völlig ein. Über 65 schlägt gern mal ein Prostataleiden zu. Behaupten wir also einfach mal: Die über 75 haben gar keinen, die über 65 nur teils Sex. Damit steigt der Schnitt für die zwischen 40 bis 65 wieder rasant an. Und warum dann eine zwei-kadrige Alarmmeldung???

Wurscht, ICH lese im Bett ja nur ;-) und zwar derzeit: "All families are psychotic", bin auf Seite 21 und amüsiere mich blendend. Heute werde ich wieder eine Seite lesen, bevor ich ins Koma falle ...

Wir alle gratulieren! Leonie ist auf der Welt. Mit einem ganz besonders tollen Geburtsdatum: 11. 11. 2002 Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Ich kenne nur wenige Daten, die das toppen können, dazu eine fast perfekte Uhrzeit: 1.13 Uhr.

Leonie hat selbstverständlich die Idealmaße ihrer Mutter Bettyford geerbt: 3500 x 51. Und jetzt, wo es diese supersuperbilligen "was 29 euro, so viel?"-Flüge zwischen Bratislava und Berlin gibt, möchte ich sie mir wirklich bald mal live ansehen/anhören.

Es gibt überhaupt kein Klo. Bin mittlerweile überzeugt, dass Ute das hineingefotoshoppt hat. Dafür kriege ich eine Kondition, Babys, schnallt Euch an!

Seit Montag: Entfernung Schreibtisch - Klo etwa 5 Minuten Stechschritt. Jetzt gibt es - wie Ute berichtet - endlich ein Klo gleich neben unserem Arbeitsplatz. Romantisch im Grünen gelegen, zwischen einem grauen Container und einer gelben Tankstelle: Hier ein Bild. In der nächsten Woche kann also nichts mehr schiefgehen ... außer, es gelingt doch nicht, das Klo aus dem Confetti-Studio zu befreien, wohin es gekapert wurde ...

Weitere Glücksmeldungen aus dem Girlscamp: Die Sonne scheint. Das ist besonders wichtig, weil ich einen Gast habe. Einen Gast aus einer Region, wo es seit fünf Jahren fast nicht regnet. Mit dem wird Programm gemacht. Demnächst schlage ich vor: Prater inklusive Wurstlprater. Gestern waren wir Einkaufen, dann im Kino (zwei Stunden nicht nachdenken über "Und was reden wir jetzt?"). Eigentlich ganz nett mit Gast, aber sollte ich je wieder einen haben, bereite ich mich besser vor ... da weiß ich dann, was sich Touristen anschauen wollen. Diesmal wird es wohl eher so sein, dass mir das alles erst einfällt, wenn Jim längst wieder im Flugzeug sitzt ... Obwohl ich noch ein Chance habe: Morgen reist er ab (nach Brünn) und kommt erst Ende der Woche wieder. Was machen wir nächstes Wochenende? Vorschläge wie immer bitte hier!

Achja, nochwas: Heute habe ich geträumt, dass Bettyfords Baby da ist! War so süß!!!!

Selten aber doch kommen gängige News mit umgedrehten Vorzeichen vor. So hat heute ein Tiroler Priester ein Schäfchen erfolgreich wegen geschlechtlicher Nötigung verklagt.

Weiters interessant am Österreich-Kanal: Darmgrippe im Anmarsch - ich kenne einige aus der Vorhut ;-))) Und: Sichrovsky wirft Haider krassen Antisemitismus vor. Schade, dass sein Vater das nicht mehr erleben durfte.

Vor der Funkstille Die letzten Tage waren so angefüllt, dass ich jetzt wirklich wieder in meine alten Jeans passe, weil Essen auf der Prioritätenliste nicht weit genug oben stand (Downside: doppelter Verbrauch an YSL Touche Ecclat gegen die fiesen Augenringe). Starmania ist online. Der Projektleiterteil fadet damit wenigstens ein bisschen aus.

Dialoge mit "befreundeten Abteilungen" gehören somit hoffentlich entweder der Vergangenheit an oder werden tatsächlich konstruktiv. Nur eine schnelle Flucht ins Reich der Tagträume hilft mir über Gespräche wie diese (extrem verkürzter Ausschnitt): "Und wie willst Du das beurteilen?" Goldchen: "In dieses Projekt fließen fünf Jahre professionelle Erfahrung mit dem Medium." "Was hast Du für Kompetenzen? Was hast Du überhaupt für eine Ausbildung?" Goldchen (peinlich berührt): "Naja, nach der Hauptschule habe ich mich mit Gelegenheitsjobs durchgeschlagen, bis ich mir endlich diesen überbezahlten Job erschwindeln konnte."

Alles ist aber wieder gut, wenn ich ein bisschen jammern darf. Abnörgeln, ein paar Pointen rausschinden und schon geht's mir besser. Danke an alle, die mir zugehört haben - und hier immer brav alles lesen ;-))

PS: Für wenn Zeit bleibt: Dia-Abend mit den Sauriern von Die Ute.

Bildpost aus Berlin Bald kommt Leonie. Doch noch trifft man Bettyford (rechts im Bild neben Herrn Rossi) hauptsächlich im Büro an.

Unterdessen in Wien Pizza bestellt. Die extra bestellten scharfen Pfefferoni waren so scharf, dass sich meine Lippen nach dem ersten Bissen anfühlten als hätte ich fünf Stunden dauergeschmust. Und Starmania im stilistischen Sinkflug mit Inhalten bespielt (und noch ein paar auf Halde gelegt). Eine der soeben biografierten Kandidatinnen hat 500 Rosen in ihrem Zimmer. Ich habe nur eine, dafür eine besondere - getrocknet und am Küchenfenster. Dieses Exemplar ist natürlich rot und ich habe es an einem besonders heißen Tag am Bahnhof bekommen, etwa 30 Sekunden, nachdem ich versucht habe, graziös aus dem Waggon zu springen. Heute hingegen bin ich nah dran zu versuchen, aus dem 5. Stock zu springen. Das liegt nicht an mir, sondern an den Reizen aus meiner Umwelt. Wäre ich heute bewaffnet gewesen, müsste ich mich mittlerweile vor einer Verhaftung fürchten ...

Heute bin ich wieder nach exakt acht Stunden Schlaf aufgewacht. Soll ich das als sicheres Zeichen werten, dass auch das liebe Goldchen langsam zu den Erwachsenen gehört? Was meinen meine p.t. Freunde?

Jedenfalls habe ich so schön geträumt, dass ich jetzt vor dem Bildschirm tatsächlich so etwas wie Konzentrationsprobleme habe. Meine Gedanken schweifen immer wieder ab - und die Annäherung an den Popstarnachwuchs muss mit innerer Gewalt erfolgen. Dazu kommt dieser eklige Geruch eines leeren (Raucher)Büros. Und die absolute Stille, die ich leider nicht durchbrechen kann, weil ich nicht weiß, auf welchen verdammten Server on_music umgezogen ist, und ich daher leider keinen Zugriff auf die Dutzenden Gigabytes fetziger Rhythmen habe :-((

Was nett ist, sind die Tiere in der Redaktion: Eine Box mit Haribo-Gummischlangen. Diese zutraulichen kleinen Haustiere versüßen mir das Tippen ...

Lamentiert habe ich gestern schon. Kommt nicht wieder vor. Aber das Beweisfoto (danke Ute) muss ich doch bringen: Alleine schon mehrere Stunden in dieser Haltung (Bewegtbild daher überflüssig) sind etwas, wofür ich mich noch lange bewundern werde. Und das alles, um 48 hoffnungsfrohen, teils minderjährigen Gesangstalenten den Weg zu Glitzer und Glamour zu erleichtern.

Kommt eigentlich mit meinen Worten rüber, dass das auch Spaß gemacht hat? Und dass es spannende Momente gegeben hat - und geben wird (nämlich z.B: genug Wortschatz für 48 Storys mit selbem Inhalt rauszukramen?)?

Tippen geht nicht mehr viel .... Seit Italien einen Kuli ausgeschrieben. Bilanz: Blase auf dem rechten Mittelfinger. Jaja, das gibt es. Wenn man im Halbstundentakt einen intensiven Recherchertermin nach dem anderen hat, dann ist das so. Oder vielleicht auch eine Doppelschicht in der Notfallaufnahme eines gut frequentierten Hospitals - nur habe ich dafür (gottlob) das Falsche studiert ....

Letzter Abend, daher keine Romane aus der Stadt, wo die Wolken wie zur Dekoration an den Himmel gehaengt sind und jeden Sonnenstrahl ruecksichtsvoll durchlassen.

Tizi und ich sehen grossartig aus und sind wild entschlossen, den letzten Abend gebuehrend zu verbringen. Wir werden sehen, wie lange die Energie reicht. Denn heute war ein produktiver Tag voller neuer Einsichten und Gedanken.

Arrivederci und see you soon in all the usual places!

Ein Stammcafe haette ich schon gefunden: am Eck bei der Piazza Farnese, gleich neben einem Zeitungsstand. Mein Haar wellt sich ploetzlich und ich glaube, ich muss nur noch eine Wohnung finden und die finanzielle Durststrecke ueberwinden, bis die Tantiemen fuer meinen Bestseller in astronomischen Hoehen auf meinem Konto eingehen, um den Umzug perfekt zu machen. Sechs Stunden fast ohne Unterbrechung bin ich mit Tiziana marschiert (gehen kann man das wohl kaum nennen ...): Durch die Stadt, durch den Park der Villa Borghese, wieder durch die Stadt inklusive Ghetto, wie das juedische Viertel genannt wird. Und ab zum Einkaufen in den kleinen Coop-Supermarkt um's Eck. Mit schmerzenden Fuessen war die Zeit reif fuer eine Belohnung: Gianduja im Grosspack, ein Bergamotte-Spray und eine Pfefferoni-Marmelade, just to spice up my life. Bergamotte ist aus aromatherapeutischer Sicht wahrer Balsam fuer die Seele, daher habe ich sicherheitshalber noch ein Bergamotte-Gelee fuer's Fruehstuecksbrot mitgenommen.

Morgen ist der letzte volle Tag, am Samstag bringt mich die Alitalia wieder heim :-(( Und schon seit heute kann ich nicht anders, als mich wieder in das normale Leben einzuklinken, denn die Spitzenmeldung der Repubblica habe sogar ich verstanden: 700 Menschen als Geiseln in einem Moskauer Theater. Die Vorstellung ist so fuerchterlich, einen vergnueglichen Abend zu planen und sich dann in Todesaengsten wieder zu finden .... Entsetzlich und irgendwie verdirbt es mir auch die Freude, hier so Belanglosigkeiten wie im oberen Absatz herzuschreiben (ich mache das nur aus Konsequenz).

Mit naemlicher Konsequenz fuer spaeter Anhaltspunkte dafuer zu schaffen, mich zu erinnern, was mich heute bewegt hat. Dazu gehoeren auch die Memoiren des Hadrian von Maguerite Yourcenar. Ich bin erst auf Seite 29, aber ich habe schon einige Gedanken gefunden, die mich faszinieren: Ueber den Schlaf, die Liebe und das Essen.

Heute war ich allein unterwegs, Tizi musste etwas erledigen. Mein Hardcore-Sightseeing-Programm ist allerdings schon nach etwa 20 Minuten gescheitert. In einem kleinen, extrem angenehmen Cafe habe ich mich derart entspannt, dass ich den Reisefuehrer nur noch zwei Mal heraus genommen habe, weil ich mich verirrt hatte.

Dafuer habe ich ein Seifengeschaeft entdeckt, dass Seifen aller Art in Handarbeit herstellt. Das Besondere daran: Die Seifen sehen aus wie grosse Laiber Kaese, wie Bisquitroulladen, Torten oder Schokolade. Und zwar taeuschend echt. Man hat das Gefuehl, in einem Delikatessenladen zu sein. Konnte mich zwischen dem die Sinne weckenden Schoko-Massagestueck und dem erfrischenden Seifen-Bergkaese nicht entscheiden, habe nichts gekauft ....

Wenn aber jemand Wuensche hat - naemlich, dass ich etwas besorgen soll, das es nur in Rom gibt, dann bitte, es bald zu posten, noch habe ich genug Zeit.

Sprachlich habe ich uebrigens Fortschritte gemacht. Zumindest, was die Koerpersprache anlangt. Beweise: Bin heute nur einmal derb angemacht worden, drei Mal nach dem Weg gefragt worden (wusste die Antwort sogar einmal!), von allen KellnerInnen und Verkaeufern auf Italienisch angesprochen und von Passanten nur auf Italienisch angemurmelt worden. Natuerlich stehe ich dadurch unter Zugzwang und musste aus den hintersten Hirnecken alle moeglichen Wortbrocken hervor kramen. Damit habe ich es sogar geschafft, ein Einkomponenten-Kopfschmerzmittel zu verlangen :-))) (Manchmal braucht man tatsaechlich so etwas, und es kann durch Schoenheit nicht ersetzt werden, tiny ...).

Weil ich also schon so "roemisch" bin, ist mir nicht sehr ueberraschend sofort die Lust auf Sehenswuerdigkeiten vergangen - welcher Einheimische schaut sich die denn an? Daher nicht mal den Petersdom betreten. Eine Ausnahme: In der Engelsburg war ich, und bin bis auf das Dach mit seiner hervorragenden Aussicht gestiegen. Mich hat das besonders beruehrt.

Habe mich heute bemueht, meine bluehende Fantasie lehrreich und konstruktiv arbeiten lassen: In Ostia Antica habe ich versucht, eine 50.000-Einwohner-Stadt mit Tavernen, Fischverkaeufern und Wohnhaeusern verschiedener Luxuriositaetsgrade vor meinem inneren Auge auferstehen zu lassen.

Es war ein herrlicher Tag: Scirocco, der nicht nur die warme Luft aus Afrika herweht, sondern auch unglaubliche Wolkenformationen vor sich hertreibt. Ueberall Natur und der Duft des Meeres und der Pignoli Maritime; ein fast unwirklich schoenes Licht; es wirkte wie ein Aspirin fuer die Seele.

Was ich aber auch dort nicht begreifen konnte, ist, warum "das Schoene des Schrecklichen Anfang" ist, wie Kaktus zitiert ... ??