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Dienstag, 1. Juli 2003
Goldchen, 1. Juli 2003 um 23:03:49 MESZ![]() ... Urteile sind böse. Sind sie das wirklich? (SatC) link (9 comments) ... comment Goldchen, 1. Juli 2003 um 21:20:09 MESZ Keine Lust auf die Wiener Comedy ![]() Nach einer Portion ungarischer Krautrouladen im "Ilona Stüberl" mit Frumm in der abgekühlten Wiener Luft, stellte ich mir den weiteren Abend so vor: Den Orangenblütenspray von Occitane im Zimmer zu versprühen, die Geburtstagspralinen (Erdbeerfülle) aufzuessen und Polly Adlers "Auch Luder brauchen Liebe" - Mittdreißiger Singlekolummnen aus dem Freizeit-Kurier - zu lesen. "Ich halte dieses Sex-and-the-City-Getue auf Wienerisch nicht aus", sagte meine Freundin und lieh mir das Buch gern. Seit Wochen habe ich nämlich jeden Montag, wenn ich während meiner Hebräisch-Lektionen auf's Klo meiner Schüler musste, eine Episode gelesen. Seit gestern könnte ich alles lesen. Aber die Freundin hat Recht: schwer auszuhalten. Dabei schreibt Angelika Hager (= Polly Adler) recht gut, finde ich. Eh klar, die ist ja Journalistin, könnte man sagen. Nix ist da klar. Man muss als Journalist mittlerweile nicht mehr schreiben können, man wird sogar bezahlt, wenn sein beschränktes Floskelrepertoire immer gleich und immer falsch zu nichtssagenden drei Absätzen kombinieren kann (wieso sträubt sich eine Nation so gegen Neueinwanderer, wenn nicht mal Schreibprofis Deutsch beherrschen?). Nicht mal mehr brennend neue Information muss der verdingte Journalist zwingend aufstöbern können (außer er ist bei einer Nachrichtenagentur). Aber lassen wir mal die armen Journalisten in Ruhe. Erstens gibt es auch ein paar gute und zweitens ist Österreich ein kleines Land, das kann sich halt keine Medien leisten, außerdem kennen sich alle, das verändert auch vieles. Ok. Dasselbe Phänomen (eingestellt ohne mit freiem Auge erkennbare Eignung) kann der nach Resignation Dürstende aber auch in der Politik finden: "Offen gesagt" reicht. Vergangenen Sonntag nuschelte sich Herbert Haupt (der in einer überpluralisierten Gesellschaft eigentlich jeder der vier, vor NR-Wahlen sechs, Parteien angehören könnte) gegen Jörg Haider (eindeutig FPÖ) durch. Waren die Vizekanzler immer schon so? Lamentiere ich über eine Dekadenz, die es gar nicht gibt - in der Art, in der viele Menschen schon schleichend zu Gestrigen geworden sind? Oder sinkt tatsächlich die Qualität und siegt gleichzeitig der Provinzialismus in diesem Land mit nur einer Stadt? Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass die ständige bejammerte Mediokrität, die Österreich nach der Shoah befallen hat, heute fast sexy "High Standard" wäre. Doch woran liegt es und wann hat es angefangen? Tribalisierung, sagen die McLuhianer (vereinfacht). Verwaldung (Untergang urbaner Eliten), sagen andere. Oder ist es Bequemlichkeit, wie sie schon durch Pizza-Bestellservice und mobilen Kuscheltalk die Einsatzkraft der israelischen Armee geschwächt hat (und Girlscamp zu einem "Jetzt auch mit Kochrezepten" gemacht hat)? Das Web lässt jeden veröffentlichen was er will. Hilft es? Selbst meine Einträge aus der jüngsten Vergangenheit lassen mich zweifeln. Goldchen-typisch immerhin ein guter Vorsatz: Demnächst verlinke ich die interessanten Logs & Pages. link (13 comments) ... comment bettyford, 1. Juli 2003 um 11:58:51 MESZ Bravo Anatol! ![]() Ein echtes Meisterstück!: The Robbery link (one comment) ... comment Montag, 30. Juni 2003
bettyford, 30. Juni 2003 um 13:55:09 MESZWäre er nicht Typograf und Lehrmeister geworden, er hätte Gärten gebaut. ![]() Letztes Wochenende war ich mal wieder in Bielefeld. Dort in der Nähe bin ich aufgewachsen und dort habe ich auch studiert. Und zwar bei Fleischmann. Und das in erster Linie. Nicht FH Bielefeld, nicht Fachbereich Gestaltung, nicht Fach Typografie sondern in erster Linie Fleischmann. Viele andere ehemalige Studenten sagen das auch so. Und das hat seine Gründe: Natürlich wurde uns in erster Linie dort ein einschlägiges und fundiertes Wissen zu den Themen Gestaltung, Typografie und Layout vermittelt. Aber warum wir alle begeisterte Fleischmänner (und -frauen) waren und sind, lag eher daran, dass er viel mehr vermittelte: eine gewisse Sichtweise auf das Leben und die Gestaltung, Leichtigkeit, Mut zur Tat und einen Blick über den Tellerrand. Letzte Woche emeritierte er aus der Professur für Typografie und Layout. Eigentlich hatte er sich mit einem Ausstellungskatalog zu dem Künstler Hans Giovanni Grohé verabschiedet. Aber einige Ehemalige aus Hamburg, Berlin und Bielefeld (ich war auch dabei) hatten doch in aller Heimlichkeit ein Fest am Fuße der Sparrenburg organisiert, Redner u.a. wie Erik Spiekermann eingeladen, ihm eine Website gewidmet und eine Publikation mit seinen Absolventen gestaltet. In der Rotunde der ehemaligen Werkkunstschule in Bielefeld wurden die Reden gehalten und alle waren sehr gerührt, mich selber hat es angerührt und Fleischmann war sicher sehr überrascht (er wusste absolut nix) dass 160 seiner Studenten sich diese Mühe gemacht hatten und aus allen Winkeln der Republik angereist waren. Es war ein ganz nettes Fest, fast wie ein Klassentreffen und ich war danach merkwürdig deprimiert. Ich konnte das erst nicht richtig einorden - warum eigentlich, es war doch alles sehr gelungen und schön. Aber mit diesem Fest ist ein Kapitel in meinem abgeschlossen. Unwiderruflich. Man kann nicht mal eben in der "Typo" vorbeischauen um zu sehen ob ER vielleicht da ist. Vielleicht wundert sich manche(r) darüber, dass ich 6 Jahre nach meinem Abschluss noch so daran hänge, aber es war einfach immer noch ein Stückchen vertrautes Terrain, ein gewohnter und geliebter Alltag, wenn ich aus einer der in der letzten Zeit wechselnden Wohnorte (Hamburg, Wien, Berlin) nach BI kam. Und dieser Abschied macht erwachsen. Vielen Dank Herr Fleischmann, lernen fürs Leben. link (19 comments) ... comment Goldchen, 30. Juni 2003 um 10:06:48 MESZ Der Traum vom Richtmikrofon (und die Zensur) ![]() Manchmal - so wie jetzt gerade - wünsche ich mir ein Richtmikrofon in meinem Büro. Allein die letzten 30 Minuten würden eine Übertragung lohnen: Warum sollen nur Dorsch (verquollene Augen) und Goldchen (rötliche Augen) von Iwe (vollfit) die neuesten Inspirationen (getriggert durch die aktuelle Ausgabe der FAZ und gespickt mit Versatzstücken aus Debka, dem Organ "pensionierter Mossad-Agenten") gespritzt bekommen? Entschuldige, Synta! Dieses Hirn-Zirkeltraining gepaart mit dem Rekapitulieren einer gelungenen Hochzeitsnacht lässt mir siedend-heiß einschießen, was ich am 22. Februar diesen Jahres schändlicherweise versäumt habe: Synta, bitte um Verzeihung! Ich hätte Dir am 22. eine Postkarte schicken sollen (das war dieses charmante Spiel bei Deiner Hochzeit). Als Trauzeugin mit Übung hätte ich da mehr von mir erwartet ... So eine Karte (diesmal Essen kochen im Februar) habe ich auch vergangenes Wochenende gezogen. Ein Bericht dieses Festes wäre entweder sehr lang oder ungefähr so: Entspannt, lustig, unprätentiös, amikal und sehr geborgen. "Sprichst Du unzensiert?" Ein Gedanke von vielen lohnenswerten, die sich spätestens nach dem Schwenk auf Rotwein ergeben haben, passt zum "Was kann/will ich posten?"-Thema (s.u.). Nach einer Woche Fokussierung flossen meine Assoziationen (und leider auch meine beinah komplette Lebensgeschichte) ohne weiteren Filter durch meinen Mund und die warme Nachtluft direkt ins Gesicht meines Tischherrn. Der dann irgendwann fragte: "Sprichst Du unzensiert?" Wie muss ich mir das vorstellen? Das Selbst redet (oder will reden) und das Ego sitzt streng daneben und redigiert den Text? Das Ego entwirft ein Konzept vom Selbst und richtet die Blattlinie der Dia-/Monologe danach aus? Das Selbst liest in der Seele des Rezipienten, was dieser hören will und verkraften kann, und befiehlt dem Ego, die Erwartungshaltung zu befriedigen? Die Frage, die mich bass erstaunte, hat tags drauf schon ihren Sinn. Erstens macht es einen Unterschied, mit wem man redet. Zweitens macht es einen Unterschied, dass man mit einem (1) redet oder mit einem überschaubaren Personenkreis. Daraus ergibt sich freiere Rede, allerdings in unterschiedlichen Varianten je nach Gesprächspartner(n). Der Grad der Offenheit und die Art der Formulierung, sogar die Wahl der Themen, können - obwohl der Sprecher derselbe bleibt - schwerstens auseinanderklaffen, je nachdem ob der Feind mithört oder die Mutter oder eine neue Zugbekanntschaft. Als Autor einer "public website" gibt man die Kontrolle über den Leserkreis zwangsläufig auf. Die Mutter kennt die URL, der Feind und auch die neue Zugsbekanntschaft. Es muss eine Version für alle geben oder eine kräftige Dosis "scheiß Dir nix". Und immer eine Form von "Zensur". Aus diesem Grund wird auch die Idee mit dem Richtmikro gleich weniger attraktiv, denn der Effekt wäre derselbe (interessante Fernsehdiskussionen gab es doch auch höchstens in der Retrospektive). Da war noch Eine Ode an die Flip-Flops, via Praschl. Und das korrigierte (aber nicht weiter raffinissierte) Excel für die Finanzen: ausgabenrechnung_neutral (application/vnd.ms-excel, 102 KB) . link (3 comments) ... comment Donnerstag, 26. Juni 2003
Goldchen, 26. Juni 2003 um 22:26:26 MESZSommerloch oder Verschämtheit? ![]() Ist das Sommerloch in meinem Hirn besonders groß? Fällt mir nichts ein, beschäftigt mich nichts? Oder sind die Fantasien, die darin herum schwirren, bloß zu intim, um sie hier auszubreiten? Es ist ein bisschen von beidem. Ein Nick, den jeder kennt, hemmt. "Hihi", höre ich es, "das Goldchen. Schreibt ja witzig, aber ganz dicht ist die nicht." Oder: "Das kann die doch nicht wirklich denken, die wirkt immer so fleißig und/oder fromm." Hämischer klingt es so: "Frustriert, Alte?" (das bezieht sich - gerade im Hinblick auf Frauen - auf relativ viele Seinszustände, die im Grunde gar nicht mal schlecht sein müssen: notgeil, systemkritisch, romantisch, streng, eigenwillig, selbstbestimmt oder was es in der Adjektivkiste sonst noch gibt). Egal. Jedenfalls spüre ich beim hiesigen Posten seit einiger Zeit eine eigenartige Hemmung. Zu banal, zu privat, zu oft schon gelesen ... diese strenge Selektion überlebt kaum ein Gedanke. Und dann stelle ich mir vor, wer sich konkret hierher verirren könnte und wer konkret was konkret nicht lesen sollte/wissen dürfte und wen konkret was konkret nichts angeht oder schrecken/abstoßen/zu sehr freuen könnte. Das klingt verspannt. Das ist verspannt. Warum ich dann das hier schreibe, diese Suada, nicht mal mein pointiertest formuliertes Stück? Weil ich am Ende all dieser Fragezeichen ganz gerne mal wüsste, wie es den anderen in der Ameisenstadt geht, von denen man doch den einen oder andern auch IRL ganz gut kennt. Nur noch nichtssagende, vorsichtige Schreibshow - oder irgendwas von Relevanz? Edit Was alles doch passiert: Nacktfotos will die EU passieren, das hat uns gestern aufgeregt. Heute freut mich, dass sich das Studium doch gelohnt hat: Akademische Bildung schützt - zumindest katholische US-Nonnen und -Mönche vor Alzheimer. Juhu! link (23 comments) ... comment Mittwoch, 11. Juni 2003
Goldchen, 11. Juni 2003 um 11:26:02 MESZ... alles ist hin! ![]() Kürzlich habe ich unvorsichtigerweise Geld bei einem Bankomaten meiner Band abgehoben, der mir ganz frech meinen aktuellen Kontostand gezeigt hat. Schwitz. Kontoauszüge, per Post zugestellt, einfach nicht aufzumachen, war ganz offenbar nicht die richtige Strategie, zu Wohlstand zu kommen - oder zumindest mit annähernd 0 auszusteigen. Als großzügiger, nicht zuerst auf meinen eigenen Vorteil bedachter Mensch, geht es mir aber mittlerweile doch zu weit, der Bank auch noch die hohen Zinsen zu geben. Denn wenn man immer am selbst Minus herum pendelt, dann kann man wohl auch immer zumindest um Null rumpendeln. Oder vielleicht sogar ein kleines Plus für harte Zeiten erkämpfen. Scheuklappen weg, Excel her. Mit Hilfe einer ausgeklügelten Ausgabenrechnung, die in meinem Umfeld reißenden Absatz findet, will ich das Problem jetzt bekämpfen. Schließlich war ich auch mal ein Messie .... doch jetzt ist meine Wohnung so, wie ich sie liebe: Aufgeräumt. Und hier die Medizin für's schlappe Konto: ausgabenrechnung_neutral (application/vnd.ms-excel, 102 KB) (korrigiertes File). Ich werde berichten, ob es hilft. Wer sich das File herunterlädt und Feedback hat: Bitte nicht verschweigen! Noch ein heißer Tipp Konnte trotz Durchzug wegen der Hitze nicht schlafen. Um halb zwei Uhr nachts habe ich mich dann an den trick erinnert, entdeckt bei verschwitzten Orient-Exkursionen: Geschirrtücher nass machen, auswringen und sich damit zudecken (oder Leintücher) - oder ein feuchtes Nachthemd anziehen. HERRLICH!!! link (15 comments) ... comment Donnerstag, 5. Juni 2003
Goldchen, 5. Juni 2003 um 00:16:15 MESZImmer mehr Frauen alkoholkrank ![]() Berichtet uns science.ORF.at im Artikel mit selbigem Titel. Kann ich mir gut vorstellen, hicks. Aber Hauptsache, Dope ist verboten .... link (6 comments) ... comment Dienstag, 3. Juni 2003
Goldchen, 3. Juni 2003 um 11:30:09 MESZBerlin muss warten ![]() Ich habe noch so viel erlebt in Berlin. Das schreibe ich später. Jetzt nur schnell zwei kleine Nettigkeiten: ![]() Wenn wir in den 90er Jahren noch vom Wurstkoffer träumten, dann gibt es heute das: Wurst-Origami, danke Betablogger!. ![]() Selten habe ich Kondome als Werbeträger besser eingesetzt gesehen ... link (9 comments) ... comment Samstag, 31. Mai 2003
Goldchen, 31. Mai 2003 um 11:45:02 MESZSchwitzen ![]() Am Wannsee gibt es einen Sandstrand wie am Meer. Meine Schwester sagt, der Sand sei dort hingebracht worden, damit das Ufer zum sandigen Seegrund passe. Strandkörbe verzieren den Sand und wenn man nicht hinschaut und das nahe gegenüberliegende Ufer sieht, dann kann man sich fast einbilden, man ist am Meer. Komischerweise riecht es auch wie am Meer. Obwohl ja der Wannsee eigentlich eine Erweiterung in der Havel ist und Flüsse bekanntlich immer zum Meer fließen, den Geruch also nicht bringen können. Sand am Seeufer ist an einem heißen Tag keine so gute Idee. Die Hitze wird heißer und Eiskaufen-gehen wird zur Qual. Eine Wiese könnte nie so glühen. Heute ist der Himmel bedeckt und manchmal fällt ein Tropfen. Das passt ganz gut zu meiner Stimmung: Leicht melancholisch wegen aufwühlender Albträume und mit einer großen Lust, neue Sandalen zu kaufen und vielleicht noch eine Tasche. link (2 comments) ... comment Donnerstag, 29. Mai 2003
Goldchen, 29. Mai 2003 um 19:28:13 MESZLive vom Kirchentag in Berlin ![]() Alleine ist man nie in Berlin, aber so voll ist es auch selten. Die Hauptstadt unserer Nachbarn ist überströmt von Christen, die teilweise in Zeltstädten im Tiergarten wohnen. Ökumenischer Kirchentag nennt sich das und war dem Papst Anlass genug, den Katholiken das gemeinsame Einnehmen der Hostie am protestantischen Abendmahltisch zu verbieten. Die taz kommentierte bissig wie immer und lieferte zu Christi Himmelfahrt ein ganzes Buch Kirchentagssonderseiten. Der Tagesspiegel krönte seine Titelzeile sogar mit einem Heiligenschein in schmuckem Blau. Bei soviel Aufmerksamkeit musste ich einfach zum Brandenburger Tor und mir das mal ansehen (Und: Links gibt es nicht, weil mich das lahme Modem hier fertig macht). Wir latschen also durch die Gluthitze unter den Linden. Sonnenmilchgeruch wie im Freibad, trotzdem haben die meisten die zartrosa Färbung von frisch gekochten Hummern. Ich habe wegen der Hitze ein kuttenartiges graues Kleid an und falle nicht weiter auf. Ja, einige der ungebundenen, rosafarbenen Religiösen zwinkern mir sogar zu. Der Platz vor dem Dom wird beschallt von Dire-Straits-Hadern - Knopfler-Sound gefällt den jungen Christen immer noch. Oder nicht? Haben sie vielleicht deshalb unter dem strahlenden Blick so einen leicht bitteren Ausdruck? Woher kommt der? Wenn Synta bei mir wegen übertriebener Glücksgefühle schon etwas vermutet, was die Juden "Hasara be-Tshuva" nennen (nämlich eine Rückkehr zum Glauben), dann weiß ich, dass sie schon lange nicht mehr auf einem Kirchentag war: Glücklich wirkten auf mich dort nicht mal die stillenden Mütter auf der Wiese. "Denen ist Berlin zu groß", sagt meine Begleitung, "die kennen sich hier einfach nicht aus." ... "Und wahrscheinlich gibt ihnen die Hitze den Rest". Ich habe mir schon mehr happy vibes erwartet. Warum gibt es die nicht, in der Geborgenheit des Glaubens? Warum viel eher am Einkaufssamstag? Oder bei Starbucks, wenn der Frappucino endlich fertig ist? Und noch eine Frage: In einer Band von Schwarzafrikaner, die mit Trommelrhythmen rockten, war ein schwarzer Albino. Das heißt, schwarz war er nicht, aber er hatte denselben Gesichtsschnitt wie seine Bandkollegen, bloß weißes Haar und Wimpern und sehr rosa Teint. Gibt es das? Oder war es einfach ein Schwede? link (9 comments) ... comment Mittwoch, 28. Mai 2003
Goldchen, 28. Mai 2003 um 23:06:05 MESZGeh bitte! Zeit!! Werd' endlich langsamer!!! ![]() Der einzige Zweck dieses armen Girlscamps ist momentan offenbar mich daran zu erinnern, in welch atemberaubender Geschwindigkeit mein Leben an mir vorbei rauscht. Sehr angenehm, mit vielen Augenblicken, die ich nicht missen möchte. Aber auch nicht mit Veranstaltungen, mit denen ich hier ein bisschen angeben könnte, weil so kunstsinnig oder so avantgardistisch. Auch nicht Name-Dropping-geeignete Begegnungen. Und schon gar keine bahnbrechenden neuen Theorien, die ich womöglich noch mit wahren Funden von Links unterfüttern könnte. Immerhin habe ich ein lesenswertes Buch verschlungen: Die "Reinheit des Mörders" von der schönen Autorin Amelie Nothomb. Schon wieder Mittwoch. Grad war doch erst Freitag. Macht fünf Tage. Die voll waren. Und tschak weg waren. Die nächsten fünf bin ich nicht da - und ich werde mich extra anstrengen, sie mir auf der Zunge zergehen zu lassen. Vielleicht hilft das, die Zeit ein wenig zu verlangsamen? Und ps: Die versprochenen Rezepte (Empanadas, Karottenschnitten) kommen demnächst. In der gewohnten Rubrik. link (no comments) ... comment Samstag, 24. Mai 2003
Goldchen, 24. Mai 2003 um 00:54:38 MESZWien, nicht vergessen! ![]() Am Samstag, also heute, ist Soho in Ottakring. Ab 18.00 Uhr am Brunnenmarkt. Mit Schaumamal im Blumberg mit Essen, Phettberg und einer Liveschaltung zum Würschtelstand. Mehr zu Soho in Ottakring und außerdem zu Stil(l)eben im Quartier 21 gibt es bei Kunstcocktail. link (one comment) ... comment Donnerstag, 22. Mai 2003
Goldchen, 22. Mai 2003 um 11:56:08 MESZDanke! ![]() Gestern war ich den letzten Tag 33 und habe die Dankbarkeit entdeckt. Ich war übrigens gerne 33, eine schöne Zahl, auch wenn man sagt, dass man mit 33 Jahren die (schweren) "Christusjahre" durchlebt, wie zumindest eine tschechische Bekannte meint. Den letzten Tag dieser Ära habe ich am düster-romantisch umflorten Attersee verbracht. Die Fotos des Kollegen deuten die Stimmung dort naturgemäß nur an. Der Geruch, das Plätschern der Wellen, der Wind - das kann die Digicam noch nicht ... ![]() ![]() Bloß. Wie ist mir oben die "Dankbarkeit" reingeflutscht? Ich weiß auch kein Wort, das näher an das gute Gefühl rankommt, das ich habe, wenn ich mit offenen Augen durch die Welt gehe. "Mit offenen Augen durch die Welt gehen" hätte ich bis vor kurzem eher mit Graus und Schrecken verbunden als mit dieser Lust, die ich habe. Vielleicht kann man es einfach Perspektivwechsel nennen. Und möglicherweise steigert dieser nicht nur bei mir die Lebenslust und das Wohlgefühl. Daher beschreibe ich es hier. So quasi als Anregung. Die Welt zu sehen und sich zu freuen, dass es soviel Schönes gibt, das jeder sehen darf, völlig unabhängig von Klasse, Rasse und Stand, fiel mir früher eigentlich nur auf Reisen auf. Doch plötzlich geht es täglich. Plötzlich freue ich mich, dass ich nur fünf Dioptrien habe und dass meine Kontaktlinsen mir alle Büsche und Bäume scharf zeigen. Ich freue mich, dass es Gerüche gibt und andere Sinnesreize. Dass Knospen aufspringen und wenn die Blumen verblüht sind, schon andere kommen. Ich freue mich, dass ich einen Geschmackssinn habe, das man sich mit Menschen gut verstehen kann und ich bin für all das so dankbar (oder das, was mit diesem Wort so halbwegs beschrieben wird). Ich freue mich, dass ich dabei sein darf, dass ich das alles erlebe. Mein Herz geht auf, wie es der Volksmund nennt, und zwar immer wieder von Neuem und mehrmals täglich. Und nein. Ich nehme keine Drogen. link (7 comments) ... comment Montag, 19. Mai 2003
Goldchen, 19. Mai 2003 um 18:51:13 MESZGewohnheitstier ![]() "Goodbye Lenin" ist schon gar nicht mehr wahr - und was dazwischen geschah - vor allem in Hirn (und was interessiert Euch sonst?), ist wenig nicht. Aber irgendwie hat mich derzeit der Bloggerspirit verlassen. Einer der Hauptgründe ist nicht etwa die mangelnde Zeit. Das schon auch, denn wer kaum Zeit zum Essen hat, weil er sich den Aktivitätenteller so vollgeladen hat, der hat keine Zeit zum Bloggen. Doch das ist nicht der Grund. Denn jeder weiß, dass man sich immer, immer, immer Zeit schaffen kann, wenn man wirklich will. Doch warum will ich (derzeit) nicht so wirklich? Durch irgendeine unüberlegte Handlung habe ich mir meine Antville-Subscription-List abgeschossen. Dadurch konnte ich die Aktivitäten meiner Lieblingslogs nicht mehr so bequem orten und fühlte mich nicht mehr so eingebunden in unser kleines Dorfleben. Allein, weil diese Gewohnheit gefallen war, mal schnell zu schauen, wer wo was gepostet hat, ist die eine oder andere Inspiration auch schnell wieder verflogen. Irgendwie fehlte mir dieser Reiz. Und irgendwie musste ich mich an das für mich nun etwas andere, etwas neue Antville erst gewöhnen. Nun klappt es wieder - und wir werden sehen, ob es der wirkliche Grund für die Schreiblahmheit war ... Die Schrulligkeit eines eingefleischten Gewohnheitstiers beschränkt sich bei mir keineswegs nur auf die virtuelle Welt. Wenn nach dem Bodenschrubben das Bett nur einige Zentimeter weiter links (oder rechts) steht und das Nachtkastl in einer anderen Ausrichtung zum Bett, kann mich das derart nervös machen, dass auch das beste Kopfposter-zurecht-rücken kaum noch hilft. Ich stehe dann nicht auf und schiebe Möbel. Also noch nicht krankhaft zwanghaft. Ich gewöhne mich. Dafür brauche ich etwa zwei bis drei Tage. Bei Antville dauert es nun schon etwas länger. Aber ich bin froh, dass es das Girlscamp gibt - und ich bin froh, dass es Euch gibt, die mir am Telefon sagen, "hey Alte, schreib mal wieder!". PS: Durch die Laschheit habe ich z.B. diese spannende Diskussion über Private Blogs doof oder nicht? versäumt. Bringt es aber noch immer. link (10 comments) ... comment ... Nächste Seite
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![]() ![]() ![]() This one is really very good. We've tried it. More recipes please!!! ... by StefanL @ 11.03.18, 07:27 Fantastico Ich bin weit weg und das girlscamp hat ein neues Rezept. Damit habe ich schon gar nicht mehr gerechnet. Werde ich ehebaldigst ausprobieren. ;) ... by StefanL @ 13.02.18, 07:38 Alphabetische Übersicht ... A Avocado-Shrimp-Salat Asiatischer Eintopf B Birnen-Cranberry-Tarte Butterscotch Brownies C Cheesecake E Empanadas mit Huhn Erdbeerknödel F Fleischdukaten mit oder ohne Pinienkerne G Gebratene Hühnerkeulen mit Kartoffeln Gedämpfter Fisch mit Gemüse Gelbe-Rüben-Risotto H Huhn in Granatapfelsauce (mit Safran-Mandelreis) Huhn mit Fenchel und Zwiebel Hühnerleber auf Salat Hühnerleberaufstrich Hummus K Karamell-Honig-Kekse Karottenschnitten mit Cream Cheese Frosting Karottensuppe mit Ingwer und Orange Knoblauchhuhn Kräutertorte oder Kräutertortilla L Lamm mit Quitten Lebkuchenkonfekt mit weißer Schokolade Linseneintopf M Maroni-Nockerl (Spätzle) Mayonnaisesalat, urgut Melanzani-"Salat" - Babaganoush Mirsa Ghasemi - persische Melanzani mit Tomaten,... ... by Goldchen @ 06.02.18, 10:44 Sesam-Crunch Ich liebe diese Sesam-Süßigkeiten, diese flachen knusprigen Honig-Karamell-Scheiben mit sehr viel Sesam drin. Gute Nachricht: Sie sind sehr einfach selbst herzustellen. Zutaten: 3 EL Zucker 2 EL Honig Spritzer Zitronensaft ca 100 Gramm Sesam Prise Natron Zubereitung Backpapier mit sehr wenig Pflanzenöl einreiben. Zucker, Honig und Zitronensaft in einen Topf geben und bei Mittelhitze erwärmen, bis sich der Zucker... ... by Goldchen @ 06.02.18, 10:43 No Pooh? Puh ... Ich liege in der Badewanne und bekomme ein schlechtes Gewissen. Weniger wegen des Wassers, das ich dazu brauche, in unserem wasserreichen Land. Sondern wegen der ganzen Seife, des Shampoos, vielleicht mal wegen eines Peeling, das da den Abfluss runterrinnt. Und plötzlich spür ich so eine Lust auf kosmetische Askese und... ... by Goldchen @ 03.10.16, 22:01 2 Quadratmeter Haut - pfleg das mal! Zehn Kilo wiegt die Haut durchschnittlich (jetzt weiß ich endlich, wo das viele Gewicht herkommt) und sie hat ungefähr zwei Quadratmeter (mehr als mein Balkon). Das war die verblüffendste Erkenntnis eines Vortrags, den die Sr. Verena Beck, nicht nur Hautärztin, sondern auch Psychodermatologien, im Auftrag von Laroche Posay diese Woche gehalten... ... by Goldchen @ 30.09.16, 19:34 Mayonnaisesalat, urgut Zutaten für 2 5 mittelgroße Erdäpfel (ungefähr, mehr oder weniger) 1 zimmerwarmes Ei 1/2 kleine rote Zwiebel 1 - 2 EL Schnittlauch Senf Essig Salz Zubereitung Erdäpfel kochen. Währenddessen das Ei in ein hohes Gefäß geben und mit dem Stabmixer aufschlagen. Senf dazu (ca 1/2 TL oder nach Geschmack) und geschmacksneutrales Öl in sehr dünnem Faden hineinlaufen lassen. Permanent... ... by Goldchen @ 09.09.14, 15:48 Mit Blaulicht ab Donauinselfest Gestern ist mir etwas passiert, das mir noch nie passiert ist: Ich bin in einer Rettung mit Blaulicht vom Donauinselfest abtransportiert worden. Auf der Rettungsliege festgeschnallt war jedoch nicht ich, sondern mein vierjähriger Freund A. Er hatte "mit einem Ast gespielt, auf dem viele Äste waren und dann hat sich ein... ... by Goldchen @ 24.06.13, 15:51 Grusbach Guten Tag, Ihre Familie mit emma Brandl??? links nach dem Krieg aus Grusbach ... by Pavel Kučera @ 26.01.13, 01:52 ![]() ![]() |